Schulalltag mit Corona – was Schule jetzt braucht

Schön, dass Du da bist. 🙂
Mir geht es wieder viel besser und ich freu mich darauf, nach meiner Pause hier wieder meine Ideen mit Dir zu teilen. 🙃🌟


Heute gibt es, anders als sonst, mal wieder einen Artikel, in dem ich meine Gedanken zum „Schulalltag in Corona-Zeiten“ mit Dir teilen möchte. Einfach, weil es sich richtig anfühlt und mich gerade bewegt. Und ich freu mich, wenn Du für Dich etwas daraus mitnimmst. 🌈

Denn es ist einfach eine absolut herausfordernde Zeit, die wir alle gerade erleben.

Egal, ob es das gesellschaftliche Leben oder den Schulalltag betrifft.
Unsere Welt steht gefühlt Kopf – und vieles, was wir für selbstverständlich gehalten haben, gibt es so nicht mehr.

Jede*r Einzelne von uns spürt die Auswirkungen persönlich und erlebt im Alltag viele Veränderungen. Das strengt unglaublich an. 🥺

Mein Alltag als Lehrerin hat sich durch Corona auch sehr verändert – und ich weiß, dass das ganz vielen Lehrerinnen und Lehrern (und ganz vielen Schülerinnen und Schülern) auch so geht. 

Ich bin immer gerne zur Schule gegangen. Momentan kann ich das nicht mehr so leicht sagen. 😟

Der „neue“ Schulalltag ist einfach ein absoluter Kraftakt für fast alle Beteiligten: Lüftungskonzept, Abstand- und Hygieneregelungen und inzwischen auch die Maskenpflicht im Unterricht. Hinzu kommen viele Fragen, Bedenken oder Ängste. 😔 Und egal ob Du Schüler*in oder Lehrer*in bist, ich wünsche Dir, dass Du gut auf Deine Bedürfnisse achtest und Dir in dieser Zeit liebevoll, nachsichtig und wertschätzend begegnest. Nichts ist gerade wichtiger als das! Denn nur so hast Du genug Energie um Deinen Alltag zu meistern oder um auch für andere da zu sein.🧡🙂

Aus genau diesem Grund möchte ich hier heute meine Gedanken und persönlichen Erfahrungen der letzten Wochen mit Dir teilen: Dir einen Einblick in meine persönlichen Erfahrungen und Gedanken geben. Weil ich darauf aufmerksam machen möchte, dass es für uns alle eine wirklich herausfordernde Zeit ist.

Denn ich finde einfach, dass uns allen bewusst werden muss, dass diese Zeit uns allen so viel abverlangt, dass auch Schule sich jetzt verändern darf. 

Und damit meine ich nicht die Digitalisierung, sondern den Fokus auf die Menschen. 🙎‍♀️🙎🏻🙎🏼‍♂️🙎🏽‍♀️🧡

Der Mensch – also jeder einzelne Schüler, jede einzelne Schülerin, jeder einzelne Lehrer und jede einzelne Lehrerin – gehört für mich in der jetzigen Situation noch mehr als ohnehin schon in den Vordergrund, um gesehen zu werden. Wir brauchen Raum, um mit den eigenen persönlichen Ängsten und Bedürfnissen, Fragen und Unsicherheiten, Zweifeln und Herausforderungen – aufgrund der jetzigen Situation – sein zu dürfen. 🧡 Mehr denn je. Mehr als sowieso schon. Und wir brauchen viel mehr Verständnis füreinander. 🧡

Wir alle erleben doch gerade einen neuen Alltag und eine neue Realität, die uns so viel abverlangt: 

  • die große Sorge um die Gesundheit unserer Angehörigen 
  • Sorge um unsere eigene Gesundheit
  • die finanzielle oder berufliche Existenz der Partner, Eltern oder Freunde
  • Sorge um unsere Kinder oder Schüler*innen 
  • Zukunftsängste
  • Bedenken in Hinblick auf gesamtwirtschaftliche Auswirkungen
  • fehlende Nähe, Vereinsamung alleinstehender oder älterer Menschen
  • ein gesellschaftliches Miteinander, das sich stark verändert hat

Diese Aufzählung ist sicher nicht vollständig und auch nicht „klassifiziert“ nach Priorität. Es sind lediglich meine persönlichen Gedanken. Dinge, die mich bewegen und im Alltag belasten. (Aber ich weiß natürlich, dass ich damit nicht allein bin.)

Wie soll vor diesem Hintergrund „normaler“ Unterricht stattfinden? Bei all diesen Themen, die uns beschäftigen? Und die eigentlich Raum brauchen? Wie funktioniert Unterricht in diesem Ausnahmezustand? Mit Maskenpflicht, Dauerlüften und dem Druck, Klassenarbeiten zu schreiben, um möglichst überall „eine Note“ für die Bewertung zu haben?


🧡 Lernen basiert auf positiven Emotionen. 

🧡 Lernen braucht Sicherheit.

(Vermutlich haben die meisten schon einmal etwas von Maslow’s Bedürfnispyramide gehört. 😉)


So kann es (für mich) jedenfalls nicht funktionieren:
Wir klammern gerade unsere eigenen Bedürfnisse (und die unserer Schüler*innen) aus und versuchen weiterzumachen und zu funktionieren – Lernstoff zu vermitteln, Inhalte zu unterrichten, Bewertung zu ermöglichen. Der Lehrplan steht ja trotzdem. Und keiner weiß, wie es weitergeht. 🤷🏻‍♀️

Gerade jetzt ist es aber so viel wichtiger, gut für uns zu sorgen (egal ob wir Lehrer oder Schüler sind). Und als Lehrer*in auch die Bedürfnisse unserer Schüler*innen im Unterricht in den Mittelpunkt zu stellen. Für sie da zu sein: Und über die Dinge sprechen zu können, die sie und uns bewegen. 🙂

Ich wünsche mir, dass wir alle erstmal einen Gang zurückschalten und „durchatmen“. Unseren Schulalltag noch bewusster und achtsamer gestalten.

Und dass wir diese Situation für uns nutzen, um die Beziehung zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen wieder viel, viel mehr in den Fokus zu rücken und Raum für Begegnungen zu schaffen. 🌟
Trotz – und auch gerade aufgrund – dieser besonderen Zeit. 

Mich selbst hat die aktuelle Situation bereits in den letzten Wochen schon sehr massiv belastet und dazu geführt, dass ich erstmal krankgeschrieben wurde. Die Anspannung in der Schule und die neue „Unterrichtsrealität“ – haben mich auch vor dem Hintergrund meiner persönlichen Ängste und Belastungen – zu viel Kraft gekostet und der Spagat, den ich machen wollte, hat nicht geklappt:
Ich wollte für meine Schüler*innen und für meine Kolleg*innen da sein obwohl ich durch die Gesamtsituation selbst schon am Limit war. Und so bin ich dabei über meine gesundheitlichen Grenzen gegangen , bis wirklich gar nichts mehr ging. 😔

Ich teile das hier, weil ich damit etwas bewirken möchte:
Denn so wie mir geht es gerade so vielen anderen Lehrer*innen und Schüler*innen. (Mal mehr, mal weniger stark.)

Und was wir in dieser herausfordernden Situation deshalb unbedingt brauchen, sind Mitgefühl und Achtsamkeit für uns selbst und für die Menschen, die uns in unserem Schulalltag begegnen: 

Egal ob es Lehrer*innen oder Schüler*innen sind. 🧡 

Denn gerade in solchen herausfordernden Phasen wie diesen, neigen wir (verständlicherweise) dazu, zu funktionieren und auch nur uns selbst und unsere Perspektive und Bedürfnisse zu sehen: Aber auch unser Umfeld und die Menschen um uns herum erleben gerade eine herausfordernde Zeit, die auch bei ihnen Spuren hinterlässt und ihr bisheriges Leben verändert. Genau deshalb können wir mit Achtsamkeit, Wertschätzung und Mitgefühl gerade in dieser Zeit einen riesigen Unterschied machen. ✨

Wenn Du magst, freue ich mich, wenn Du Deine Gedanken zu diesem Beitrag und diesem Thema hier mit mir teilst. 🙂

Und möchte Dir außerdem unbedingt die neue Podcastfolge von „Schulbildung mal anders“ ans Herz legen, die ich zusammen mit Mia Wiegand zu dem Thema aufgenommen habe. Sie wird am Dienstag veröffentlicht. 🙃

Alles Liebe für Dich,

Deine Nina ☀️